Ein Buch das sein Potenzial nicht völlig ausgeschöpft hat.
Name: Mercy 01 -Gefangen
(4-teilig)
Autor: Rebecca Lim
Genre: Fantasy/Krimi
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Mercy weiß nicht, wer sie ist. Sie hat nicht mal einen eigenen Körper. Manchmal wacht sie einfach in einem anderen Menschen auf und übernimmt für kurze Zeit sein Leben. "Souljacking" heißt dieser Fluch, dem sie willenlos ausgeliefert ist. Erst als sie Ryan trifft, wird alles anders: Mercy verliebt sich - zum allerersten Mal. Doch Ryan braucht mehr als ihre Liebe, er braucht Hilfe. Seine Schwester wurde entführt und nur Mercy kann sie finden. Denn in Mercy schlummert eine uralte Macht. (Quelle: Amazon)
Zur Geschichte:
Bei Büchern sind mir einige Dinge immer besonders wichtig. Vor allem das der Hauptcharakter heraus sticht, man sich in seinen Gedanken ein klares Bild von ihm machen kann und das Fantasy Figuren (Geister, Elfen…) gekennzeichnet werden.
Das alles ist mir bei diesem Buch ein wenig schwer gefallen, bzw. fehlte es. Mercy, die Hauptcharakterin war für mich von Anfang an ein wenige unsympathisch und auch gleichzeitig steckte sie voller Wiedersprüche.
Was ich damit meine? Nun ja, sie wacht in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder in anderen menschlichen Körpern aus. In diesem Buch fand sie sich in dem Körper der schwachen, von der Pubertät gezeichneten Carmen wieder. Zuerst dacht ich, es sei mal was Neues wenn der eigentliche Hauptcharakter in einem anderen Menschen lebte und damit für andere quasi unsichtbar ist, aber dies bringt den Leser in so manche missliche Situationen.
Zuerst einmal verschmelzen zwar Carmen und Mercy immer mehr zu einer Person, was zwar anfangs als gut erscheint, aber immer mehr scheint Mercy den Part von Carmen zu übernehmen. Es bleibt nur noch der Gesang von dem Körper des Mädchens.
Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass Carmen als Person noch ein wenig mehr Beachtung erhält und nicht nur wegen ihrer Stimme, z.B. das sich Geist nach einiger Zeit auch mit Mercy kommunizieren könnte.
Dann gibt es auch noch Luc, der Mann/Junge, der Mercys Träume jede Nacht aufsucht, ihr geheimnisvolle Wörter zuflüstert. Sie kann sich zwar kaum an ihre Vergangenheit erinnern, aber trotzdem vertraut sie diesem Typen. Es scheint so, als würde sie ihm nur wegen seines Äußeren Vertrauen.
Die ganze Zeit spricht Luc davon, wie wertvoll Mercy doch ist, aber nie sagt er genau WAS sie beide sind. Er spricht davon, dass sie für etwas büßen muss was vor Jahren geschehen ist.
Die gesamte Zeit fragte ich mich, wozu ich die beiden Stecken sollte. Zu Engeln, zu Feen oder Geistern?
Die Autorin gab nicht einmal einen kleineren Hinweis zu Mercy Bestrafungsgrund oder tieferen Informationen.
Aber es gab auch Licht im Dunklen: Ryan. Endlich einmal ein Junge mit kleinen Makeln.
Er ist stur köpfig, eigensinnig, aber trotzdem bedenkt er bei jedem seiner Schritte wie er seine verschwundene Schwester wiederfinden kann. Zwar stört mich das die Beziehung zwischen ihm und Mercy erst in den letzten 3 Kapiteln richtig fortgeschritten ist, aber im Prinzip gefällt mir diese Idee mehr, als das Mercy weiter ihren Luc anhimmelt.
Auch ein Charakter der mir sehr zugesprochen hat war Lauren, die Schwester Ryans.
An sich ist die Idee von einem Geist oder Engel (was auch immer) der von Körper zu Körper wechselt eine gute Idee. Diese Geschichte hatte Potenzial, aber es wurde nicht richtig ausgeschöpft. Leider.
Zum Glück hat die Kriminalgeschichte rund um Laurens Verschwinden für ein wenig Wirbel gesorgt.
Zum Cover:
Also wenn das mal nicht gra über grau ist, dann heiße ich nicht Marie. Na gut das Auge sticht heraus, aber was zum Teufel hat dies mit der Geschichte zu tun? Soll das vielleicht Mercys reine Seele darstellen?
Schade das dieses Cover einem Art Gruppenzwang einhergeht und dem Schema anderer Buchcover folgt.
Zum Autor:
Eigenlich ist ihr Schreibstyl nichts, woran das Buch gescheitert ist. Die Autorin ist einfach daran gescheitert, dass sie in all dem Hype um Mercy und die verschwundene Lauren Carmen total untergegangen ist. Außerdem hat sie das Potenzial noch nicht ganz richtig ausgenutzt.
Ein Buch, mit einigen Makeln, aber ich würde ihm eine zweite Chance geben. Ich habe gleich danach den zweiten Teil gelesen und dieser ist eindeutig besser. Es gibt mehr Informationen, Mercys wird menschlicher und hinterfragt mehr und mehr Luc. Wer allerdings Engelgeschichten mag oder die Ergänzung von Fanatsy- und Kriminalgeschichte interessant findet sollte sich dieses Buch schnellstens kaufen. (oder besser ausleihen wenn ihr durch meine Rezension unsicher geworden seid)
Ich empfehle es ab 15 Jahren.
Welten:
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